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Eisbrecher und Seelentröster Aimie Die junge Labrador-Hündin ist seit einigen Monaten Schulhund an der Albert-Schweitzer-Realschule .

VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

An der Albert-Schweitzer-Realschule wird die fast einjährige Labradorhündin Aimie seit einigen Monaten als Schulhund eingesetzt. Noch befindet sie sich mit Frauchen Melanie Kloß (30), Sozialarbeiterin an der Schule, in einer speziellen Ausbildung. Doch Kontakt mit Schülern und Lehrern hat der junge Vierbeiner, seitdem er ein Welpe war. In der Schule freuen sich die meisten auf den tierischen Besuch, der beim Lernen hilft und als wortloser Seelentröster sensiblen Schülern neue Kraft verleiht.

Hündin als Seelentröster

Wo Aimie auftaucht, lässt sie Tierliebhaberherzen höher-schlagen: Die junge Labrador- hündin ist aufgeweckt, beobachtet viel und wirkt wie ein Ruhepol. Mit ihren tiefschwarzen Augen, so dunkel wie ihr glänzendes Fell, hält sie stets Kontakt zu Frauchen Melanie Kloß. Trotz ihres jungen Alters wirkt der Vierbeiner sehr bedacht: „Wenn Aimie in der Schule ist, nimmt sie sich sehr zurück“, erklärt die Schulsozi-alarbeiterin, die ihre treue Gefährtin seit diesem Jahr zum Schulhund ausbilden lässt. Es seien viele Eindrücke, die auf das junge Tier wirken, viele Menschen und eine andere Um- gebung als zuhause. „Aber Aimie macht das ganz toll.“ Kloß ist vom Konzept überzeugt, dass sie selbst mit in die Schule eingebracht hat. Der Kontakt zu Tieren, sagt die 30-Jährige, helfe den Kindern sich zu öffnen, Vertrauen zu fassen. Im Kollegium hätten die meisten positiv reagiert, nur einige wenige äußerten Bedenken wegen Allergien oder sorgten sich um das Wohl des Tieres. „Doch diese Bedenken konnten wir mittlerweile ausräumen. Alle freuen sich, wenn Aimie kommt.“ In der Seiteneinsteigerklasse hilft Aimie den Schülern beispielsweise dabei, die Sprache zu lernen. Anhand eines lebenden Objektes, das einen auch noch so süß anschaut, mache es viel mehr Spaß die Vokabeln rund um den Hund zu lernen als aus Büchern. „Da haben wir schon gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Kloß. Doch auch bei ihren Beratungsgesprächen kommt die Hündin zum Einsatz. „Wenn es Kinder und Eltern wünschen, ist Aimie beim Gespräch dabei.“ Häufig fungiere der Labrador als Eisbrecher, der erste Einstieg in ein Gespräch. „Manchmal ist sie auch einfach nur Seelentrösterin, denn Hunde merken, wenn es jemanden nicht gut geht, und legen sich einfach dazu, wie bei einem Mädchen, das ich kürzlich hier sitzen hatte und erst nicht reden wollte. Aimie kam und legte sich dem Mädchen einfach auf die Füße.“

Melanie Kloß mit Labradorhündin Aimie

Foto: C. Segovia-Buendía

Der Kontakt soll die Kinder auch für Natur und Tiere sozialisieren, denn heute kämen immer weniger Kinder mit Tieren in Berührung.

Zurzeit bringt Kloß ihre Hündin ein- bis zweimal die Woche mit in die Schule. Mehr, sagt die Sozialarbeiterin, würde ihren Vierbeiner belasten, denn einen Tag lang in der Schule zu sein, auch wenn sie stets einen eigenen Rückzugsort in ihrer großen Reisebox in Kloß‘ Büro hat, sei anstrengend. „Nach einem Tag in der Schule ist Aimie erstmal platt, wenn wir nach hause kommen.“ Da wird sich in die Ecke gelegt und ausgeruht.

Im nächsten Jahr möchte Kloß eine AG anbieten, in der Schüler den Umgang mit Vierbeinern erlernen und einen „Hundeführerschein“ ablegen können.